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Aufgrund der immer weiter zunehmenden Dynamik in Spielsportarten und der, insbesondere im Fußball hohen Anforderung an die konditionellen Fähigkeiten [1], gibt es eine hohe Anzahl an Verletzungen vor allem der unteren Extremität [2]. Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob ein fußballspezifisches Intervalltraining an einem Oberkörperergometer einen positiven Effekt auf den Erhalt der Ausdauerleistungsfähigkeit während einer Verletzung der unteren Extremität hat. Zudem wird untersucht, ob ein Oberkörperkraft-Programm einen ähnlichen Effekt aufweist, wie das Training an einem Oberkörperergometer

Methode:

16 gesunde männliche Fußballspieler, im Alter von durchschnittlich 26,81 Jahren, wurden randomisiert in 3 Untersuchungsgruppen eingeteilt. Die Gruppe Ausdauer hat ein Intervalltraining, nach der im Fußball weit verbreiteten 4×4 Methode, an einem Oberkörperergometer absolviert. Dabei wird jeweils 4 Minuten bei 90 bis 95 % der individuell berechneten maximalen Herzfrequenz (HFmax) und 3 Minuten bei 55 bis 65 % der HFmax, trainiert. Dies wurde 4 Runden wiederholt. Die Gruppe Kraft führte ein Oberkörperkraft-Programm durch und die Gruppe Kontrolle hat über den Interventionszeitraum keine sportliche Aktivität ausgeübt. Der Interventionszeitraum betrug 5 Wochen und wurde in der Winterpause der Fußballsaison durchgeführt.

Die Ausdauerleistungsfähigkeit wurde anhand der gemessenen Laktatwerte durch einen Laktatstufentest (von 9-15 km/h) und der Erfassung der Herzfrequenz vor und nach der Intervention beurteilt. Zusätzlich wurde das Körpergewicht, die Körpergröße, der daraus errechnete BMI-Wert, der Ruhelaktatwert und die Ruheherzfrequenz vor und nach der Intervention gemessen. Außerdem wurden die Probanden mit einer Fitnessuhr ausgestattet, welche die tägliche Aktivität, sowie den Schlaf gemessen hat.

Fig. 1: Proband beim Laktatstufentest auf dem Laufband
Fig. 2: Aufbau der Dokumentation und Erfassung der Herzfrequenz

Ergebnisse:

Bei der Ausdauergruppe konnten zum Zeitpunkt des Post-Tests nach jeder Stufe (außer bei 13 km/h) signifikante Verbesserungen der Herzfrequenz festgestellt werden. Die Reduktion der Herzfrequenz lag zwischen 2 Schlägen pro Minute (bei 13 km/h) und 6 Schlägen pro Minute (bei 15 km/h). Die Reduktion bei den Stufen 9 km/h und 11 km/h betrug 3,2 und 3,8 Schläge pro Minute. Die Laktatwerte haben sich bei allen 3 Gruppen während der Intervention erhöht, allerdings war der Zuwachs bei der Ausdauergruppe am geringsten (zwischen 0,08 und 0,5 mmol/l Blut (bei 15 und 13 km/h)).

Abb 1: Vergleich der Herzfrequenzwerte der 3 Gruppen nach allen Stufen von Pre- zu Posttest

Schlussfolgerung:

Das Intervalltraining am Oberkörper stellt eine Trainingsmöglichkeiten in der Rehabilitation im Athletic Solution Center dar, um den Verlust der Ausdauerleistungsfähigkeit zu minimieren, da dieses Training den Anstieg der Laktatwerte minimiert hat. Der vollständige Erhalt der fußballspezifischen Ausdauerleistungsfähigkeit kann durch das Training allerdings nicht erzielt werden.

Außerdem wird diese Trainingsmethode im ASC angewendet, um das
Herz-Kreislauf-System des Sportlers in der Endphase der Rehabilitation vor Beginn des Lauftrainings auf Ausdauerbelastungen vorzubereiten.

Bei Interesse an weiterführenden Details oder Fragen zur praktischen Umsetzung und Wirkung des Oberkörper-Intervalltrainings stehe ich gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich unter: Luis-vh@web.de

Sie möchten Ihre wissenschaftliche Arbeit bei uns schreiben? Dann ist Sascha Weininger Ihr Ansprechpartner und unterstützt Sie gerne bei Ihrem Vorhaben. Sie erreichen Ihn unter sascha.weininger@athletic-solution.de

Literaturverzeichnis:

[1] Stolen, T., Camari, K., Castagna, C., & Wisloff, U. (2005). Physiology of Soccer. Sports Medicine, 501-536.

[2] Klein, D., Bloch, H., Burkhardt, K., Kühn, N., Pietzonka, D., Schäfer, M., & Woller, M. (2022). VBG-
Sportreport 2021 – Analyse des Verletzungsgeschehens in den zwei höchsten Ligen der Männer: Basketball,
Eishockey, Fußball, Handball. Hamburg: Jedermann-Verlag GmbH.

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